Chiara Fleischhacker
© Elisabeth Langer

Chiara Fleischhacker wurde 1993 in Kassel geboren. Nach einem zweijährigen Studium der Psychologie in Freiburg studiert sie seit 2015 an der Filmakademie Baden-Württemberg Regie/Dokumentarfilm. Während ihres Studiums drehte sie drei Dokumentarfilme und drei szenische Kurzfilme. GOLDEN GIRL entstand im Auslandssemester an der la fémis Paris, WAS BLEIBT im Rahmen des Weiterbildungsprogramms Atelier Ludwigsburg-Paris. Die Filme liefen nicht nur auf zahlreichen internationalen Filmfestivals, wie zum Beispiel dem European Filmfestival Lille, Filmfestival Max Ophüls Preis, Interfilm Berlin, BFI Future London und Filmfest Dresden, sondern wurden auch mehrfach ausgezeichnet. Ihr Dokumentarfilm KOMMEN UM ZU GEHEN lief in der Reihe „Bewegtes Leben“ vom Süddeutsche Zeitung Magazin, WAS BLEIBT wurde auf arte, im SWR, BR, SR und rbb und in der Sendung UNICATO des MDR ausgestrahlt. Im Dezember 2020 gewann sie den Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb. 2022 gewann sie mit dem Drehbuch von VENA den Thomas Strittmatter Preis. Sie ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Filmografie

Regie:

2023 VENA (Kinofilm, 117′)
2020 DIE STÖRCHE FLIEGEN NOCH (Dokumentarischer Kurzfilm)
2018 WAS BLEIBT (Kurzfilm)
2018 GOLDEN GIRL (Kurzfilm)
2017 IM NAMEN DES VOLKES (Dokumentarischer Kurzfilm)
2017 KOMMEN UM ZU GEHEN (Dokumentarischer Kurzfilm)
2017 ALENA (Dokumentarischer Kurzfilm)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

Eine junge, drogensüchtige Frau wird schwanger und muss ins Gefängnis. Eine Geschichte, die vor Klischees nur so triefen könnte. Regisseurin Chiara Fleischhacker aber gelingt es, uns diese Welt ohne Sozialkitsch und unvoreingenommen nahe zu bringen. In VENA wird die soziale Kälte jederzeit spürbar. Und trotzdem, oder gerade deshalb, gibt es auch immer wieder humor- und liebevolle Momente, die uns emotional mit den Figuren mitfühlen lassen. Ein sehr menschlicher Film!

VENA

Jenny ist von ihrem Freund Bolle ungeplant schwanger. Ihre Beziehung ist geprägt von einer starken körperlichen und emotionalen Anziehung, die im Rausch von Crystal Meth alle offensichtlichen Konflikte in den Hintergrund rücken lässt. Als das Jugendamt von der Schwangerschaft erfährt, wird sie aufgefordert, sich eine Familienhebamme zu suchen. Als die Familienhebamme Marla bei ihr ist, entwickelt sich mit der Zeit eine ungewöhnliche Verbindung zwischen ihnen, die Jenny Perspektive und Selbstachtung gibt. Jenny muss eine Freiheitsstrafe antreten für ein Delikt, das weit in der Vergangenheit liegt. In der Hoffnung mit ihrem Baby einen Platz in der Mutter-Kind-Einrichtung zu erhalten, tritt Jenny ihre Haftstrafe vorzeitig an. Die Geburt ihrer Tochter ist ein magischer Moment. Sie verspricht ihrem Baby, es niemals loszulassen. Doch diese Entscheidung liegt nicht mehr in ihren Händen.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Neue Bioskop Film, in Ko-Produktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg, SWR und HR
Filmkategorie: Abendfüllender Spielfilm
Länge: 117 Minuten

Stab

Produktion Martin Rohé, Svenja Vanhoefer, Sophie Kühne
Regie Chiara Fleischhacker
Drehbuch Chiara Fleischhacker
Kamera Lisa Jilg
Schnitt Tobias Wieduwilt
Szenenbild Bianca Bluhm, Nele Seifert
Kostümbild Marie-Luise Wolf
Maskenbild Selina Wriessnegger
Tongestaltung Rachel Oker (Filmtonmeisterin), Marc Lehnert (Mischtonmeister), Timo Kleinemeier (Sound Designer)
Musik Peter Albrecht
Redaktion Stefanie Groß (SWR), Erin Högerle (HR)
Darsteller:innen Emma Nova (Jenny), Friederike Becht (Marla), Paul Wollin (Bolle), Barbara Philipp (Renate), Edith Stehfest (Clara), Christian Schneeweiß (Dore), Lale Andrä (Miriam), Karina Plachetka (Frau Meißner), Naomi Simmonds (Yuna), Elisa Ueberschär (Beamtin Kathrin), Loris Kubeng (Fischi), Liam Ben Ari (Lucas), Cornelius Schwalm (Sozialarbeiter)

Hannes Schilling
© Thamonwan Saengsila

1989 in Erfurt geboren studierte Hannes Schilling von 2009 bis 2015 „Audiovisuelle Medien“ in Berlin. 2014 absolvierte er ein Auslandssemester in Jerusalem an der „Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem“. Seit 2015 studiert Hannes Schilling Regie an der Filmuniversität Babelsberg, seit 2019 als Masterstudent im Fach „Spielfilmregie“. Für seine studentischen Arbeiten wurde er bereits mehrfach nomininiert und ausgezeichenet, so erhielt u.a. er für seinen Zweitjahresfilm NACH DEM FEST eine Nominierung für den Deutschen Kurzfilmpreis und gewann eben diesen 2019 für seinen Bachelor-Abschlussfilm DER PROBAND. Darüber hinaus nahm er im September 2019 am Austauschprogramm in Johannesburg University of Witwatersrand teil und war 2021 Gaststudent an der Prince of Songkla University in Thailand.

Filmografie

Regie:

2024 GOOD NEWS (Feature Fiction, 75′)
2019 WALDSTÜCK (Documentary, 30′)
2019 DER PROBAND (Narrative, short, 30′)
2017 NACH DEM FEST (Narrative, short, 15′)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

Hannes Schilling inszeniert mit GOOD NEWS einen Film, der schonunglos der Abwärtsspirale seiner Hauptfigur folgt. Er schenkt seinen Figuren und auch den Zuschauer:innen dabei Nichts, sondern vertraut auf seine Strategie des „successfull cinema of Misery“. Das geht auf: der Film packt und lässt uns, emotional schwer aushaltbar, den Weg der Hauptfigur verfolgen. Die künstlerische Entscheidung für Schwarz-Weiß unterstreicht die reife Handschrift des Regisseurs.

GOOD NEWS

Der Journalist Leo hofft, mit einer Reportage über eine Rebellengruppe in Thailand endlich international den Durchbruch zu schaffen. Sein Freund Mawar hilft ihm dabei, Kontakte vor Ort zu knüpfen. Im Gegenzug verspricht Leo ihm, ihn bei einem Neustart in Deutschland zu unterstützen. Doch als die Redaktion ihm ungefragt den Fotografen Julian zur Seite stellt, verstrickt sich Leo immer tiefer in ein Netz aus Lügen und moralisch fragwürdigen Entscheidungen und bringt damit alle Beteiligten in Gefahr.

Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Abendfüllender Spielfilm
Länge: 75 Minuten
Drehformat: 2K, Digital, Panasonic Varicam, Cinemascope

Stab

Produktion Hannes Schilling, Jost Hering
Regie Hannes Schilling
Drehbuch Ghiath Al Mhitawi, Hannes Schilling
Kamera Falco Seliger
Schnitt Marie Fontanel, Paul Gröbel
Szenenbild Pisuthpak Sukwisit
Tongestaltung Anastasiia Nasonkina (Mischung), Alexander Wolf (Sound Design), Nils Gradlowsky (Dialog-Schnitt)
Musik Lena Radivoj
Darsteller:innen Ilja Stahl (Leo), Sabree Matming (Mawar), Dennis Scheuermann (Julian)

Sara Summa
© Norman Wong

Sara ist Autorin, Regisseurin und Filmeditorin. Im Jahr 2011 schloss sie ihren Master in Filmwissenschaften ab, für den sie in Frankreich, Italien und den USA studierte. 2013 begann sie ihr Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Nach mehreren Kurzfilmen feierte ihr erster Langspielfilm THE LAST TO SEE THEM seine Weltpremiere auf der 69. Berlinale. Der Film lief anschließend weltweit auf zahlreichen Festivals und gewann Preise für die Beste Regie und den Besten Spielfilm. Im Jahr 2020 erhielt Sara für ihr Projekt EIN SICHERER ORT das Drehbuchstipendium des BKM. Ihr zweiter abendfüllender Film ARTHUR & DIANA feierte seine Weltpremiere beim Toronto International Film Festival 2023, und ist seither auf zahlreichen, internationalen Festivals zu sehen, wo er bereits einige Preise gewann, so u.a. Beste Regie beim MOP, Special Jury Award in Valladolid, Best Interpretation in Mar del Plata).

Filmografie

Regie:

2023 ARTHUR & DIANA (Spielfilm, 108’)
2021 WENN IN EINER WINTERNACHT ZWEI REISENDE (Kurzfilm, 17’)
2019 GLI ULTIMI A VEDERLI VIVERE (THE LAST TO SEE THEM) (Spielfilm, 79’)
2018 MES AMIES (MY FRIENDS) (Mittellanger Film, 37’)
2017 GROSSE ERWARTUNGEN (Kurzfilm, 4’)
2016 VERS L’OCÉAN (TOWARD THE OCEAN) (Kurzfilm, 21’)
2015 CONTRE LES BONNES MŒURS, LA VIE (AGAINST COMMON DECENCY, LIFE) (Kurzfilm, 19’)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

Mit ARTHUR & DIANA nimmt uns Sara Summa mit auf einen unterhaltsamen und überraschenden Roadtrip zweier Geschwister. Dabei entwickelt sie einen ganz eigenen Look, der erzählerisch und ästhetisch stark an das französische Kino erinnert. Mit einer perfekten Mischung aus Tempo und Zeit, Musik und Stille, Witz und Drama schickt sie ihre Hauptfiguren auf eine emotionale Reise, die uns als Zuschauer:innen nicht loslässt.

ARTHUR & DIANA

Arthur und Diana sind Bruder und Schwester. Die beiden teilen sich den alten Renault ihres Vaters. Der Wagen ist noch in Frankreich zugelassen und die längst abgelaufene Sicherheitsbescheinigung muss erneuert werden. So begeben sich die Geschwister auf eine absurde Reise von Berlin nach Paris. Für Lupo, Dianas zweijährigen Sohn, fühlt sich dieses Abenteuer wie ein aufregender Familienurlaub an. Nach einer Begegnung mit der Polizei, einem Zwischenstopp voller Streit bei der Mutter, einer übermäßig sinnlichen Party, einer Reifenpanne, einer Beerdigung und immer wieder turbulenten Autogesprächen landen sie schließlich in Italien – mit ein paar Freunden und Hoffnungen mehr, als sie losgefahren waren. „Arthur&Diana“ ist ein autofiktionales Experiment, ein transeuropäisches Roadmovie, in dem sich Dokumentarfilm und konstruierte Realität vermischen, um eine alternative Welt aufzubauen.

Ausbildungsstätte: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Filmkategorie: Abendfüllender Spielfilm
Länge: 108 Minuten
Drehformat: MiniDV/BetaCam/16mm

Stab

Produktion Cecilia Trautvetter, Lisa Roling
Regie Sara Summa
Drehbuch Sara Summa
Kamera Faraz Fesharaki
Schnitt Sara Summa
Szenenbild Paula Meuthen
Kostümbild Leonie Minor
Tongestaltung Nuno Barroso (O-Ton), Michael Holz (Sound Design)
Musik Ben Roessler
Darsteller:innen Sara Summa (Diana), Robin Summa (Arthur), Lupo Piero Summa (Lupo), Livia Antonelli (Zora), Claire Loiseau (Betty), Benjamin Schwimm (Patrick), Ugo Fiore (Mathieu)

Über die Nominierungen in der Kategorie Abendfüllender Spielfilm hat die Spielfilmjury, bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Bella Halben, Banafshe Hourmazdi, Philipp Kreuzer und Hüseyin Tabak entschieden.