Lisa Jilg
© Philip Henze

Lisa Jilg wurde 1995 in München geboren. Erste Erfahrungen im Filmbereich sammelte sie während eines Fotografiepraktikums an der Filmhochschule München. Nach ihrem Schulabschluss widmete sie sich der analogen Fotografie, drehte erste eigene Kurzfilme und arbeitete währenddessen als Kameraassistentin für Fernsehproduktionen. Seit September 2018 studiert sie Bildgestaltung/Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg. Ihr szenischer Kurzfilm WÜRDENBEWAHRERIN wurde für den Deutschen Kurzfilmpreis 2022 nominiert.

Filmografie

Kamera:

2023 TELL ME WHAT YOU WANT (Commercial)
2023 VENA (Kinofilm)
2022 POLIZEIAKADEMIE (Dokumentarischer Langfilm)
2022 IN BETWEEN – WILLIAM FAN (Dokumentarischer Langfilm)
2021 VIKA (Kurzfilm)
2021 WÜRDENBEWAHRERIN (Kurzfilm)
2021 BETTER DAYS (Kurzfilm)
2020 IM NAMEN DES HERREN (Dokumentarischer Kurzfilm)
2020 PARADIESVOGEL (Kurzfilm)
2019 BERÜHR’ MICH (Dokumentarischer Kurzfilm)
2019 GREAT IDEAS (Spec Spot/Werbung)
2019 TANZ MARIE! (Dokumentarischer Kurzfilm)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

Mit großem Gespür für das Wesentliche und der klug eingesetzten Handkamera gelingt es Lisa Jilg in VENA zu jeder Zeit diese besondere Geschichte mit ihren Bildern zu vertiefen. Die Entscheidung, die Sets von außen zu leuchten, auch mit natürlichem Licht zu arbeiten und es nur an manchen Stellen zu unterstützen, gibt den Schauspieler:innen größtmögliche Freiheit im Spiel. Die Nähe der Kamera zu den Protagonist:innen ist nie aufdringlich, voyeuristisch oder bewertend. Vielmehr kann man die Liebe und Empathie für die Figuren spüren, mit der Lisa Jilg durch ihre Bilder eine emotionale Verbindung zum Zuschauer herstellt. Durch beeindruckende Präzision und Sensibilität gelingt es ihr Bilder zu erschaffen, die noch lange in Erinnerung bleiben.

VENA

Jenny ist von ihrem Freund Bolle ungeplant schwanger. Ihre Beziehung ist geprägt von einer starken körperlichen und emotionalen Anziehung, die im Rausch von Crystal Meth alle offensichtlichen Konflikte in den Hintergrund rücken lässt. Als das Jugendamt von der Schwangerschaft erfährt, wird sie aufgefordert, sich eine Familienhebamme zu suchen. Als die Familienhebamme Marla in ihr Leben tritt, entwickelt sich mit der Zeit eine ungewöhnliche Verbindung zwischen ihnen, die Jenny Perspektive und Selbstachtung gibt. Jenny muss eine Freiheitsstrafe antreten für ein Delikt, das weit in der Vergangenheit liegt. In der Hoffnung, mit ihrem Baby einen Platz in der Mutter-Kind-Einrichtung zu erhalten, tritt Jenny ihre Haftstrafe vorzeitig an. Die Geburt ihrer Tochter ist ein magischer Moment. Sie verspricht ihrem Baby, es niemals loszulassen. Doch diese Entscheidung liegt nicht mehr in ihren Händen.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Neue Bioskop Film, in Ko-Produktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg, SWR und HR
Filmkategorie: Abendfüllender Spielfilm
Länge: 117 Minuten

Stab

Produktion Martin Rohé, Svenja Vanhoefer, Sophie Kühne
Regie Chiara Fleischhacker
Drehbuch Chiara Fleischhacker
Kamera Lisa Jilg
Schnitt Tobias Wieduwilt
Szenenbild Bianca Bluhm, Nele Seifert
Kostümbild Marie-Luise Wolf
Maskenbild Selina Wriessnegger
Tongestaltung Rachel Oker (Filmtonmeisterin), Marc Lehnert (Mischtonmeister), Timo Kleinemeier (Sound Designer)
Musik Peter Albrecht
Redaktion Stefanie Groß (SWR), Erin Högerle (HR)
Darsteller:innen Emma Nova (Jenny), Friederike Becht (Marla), Paul Wollin (Bolle), Barbara Philipp (Renate), Edith Stehfest (Clara), Christian Schneeweiß (Dore), Lale Andrä (Miriam), Karina Plachetka (Frau Meißner), Naomi Simmonds (Yuna), Elisa Ueberschär (Beamtin Kathrin), Loris Kubeng (Fischi), Liam Ben Ari (Lucas), Cornelius Schwalm (Sozialarbeiter)

Marco Müller
© Hannes Maier

Marco Müller studierte Cinematography (BfA/MfA) an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und arbeitet in den Bereichen Fiktion und Dokumentarfilm, oft bewegt er sich dabei im Spannungsfeld dazwischen.
Seine kinematographischen Arbeiten führen ihn häufig ins Ausland, so drehte er Filme in Polen, der Ukraine, Iran, Palästina, Libanon, Jordanien und den USA.
Zu seiner Filmografie zählen unter anderem ELA – SKETCHES ON A DEPARTURE, LOVE- OR MEMORIES OF JUDITH R. und als 2nd Unit Cinematographer für den mit einem Oscar® ausgezeichneten Film CAPERNAUM.
Sein Kinodokumentarfilmdebüt TELL THEM ABOUT US feierte 2024 Premiere auf dem CPH:DOX und dem Dok.fest München.

Filmografie

Kamera:

2022 TELL THEM ABOUT US. Regie: Rand Beiruty (Dokumentarfilm, 120′)
2018 LOVE – OR MEMORIES OF JUDITH R.. Regie: Oliver Adam Kusio (Kurzfilm, 30′)
2018 CAPERNAUM. Regie: Nadine Labaki; DOP: Christopher Aoun (Spielfilm, 120′)
2017 ELA – SKETCHES ON A DEPARTURE. Regie: Oliver Adam Kusio (Kurzfilm, 30′)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

In FIRE DRILL gelingt Marco Müller der heißbegehrte Spagat zwischen Fiktion, Dokumentarfilm und allem, was dazwischen liegt, in einer Vollkommenheit, die nicht von Zufall geprägt ist, sondern von einer Aufrichtigkeit, Neugier und dem Gespür für die Poesie der Realität. In einfühlsamen Bildern und Szenen, die nie aufdringlich aber immer frisch sind, gelingt es ihm, das Leben nur mit Hilfe der Sonne zu modellieren und die optimale Mitte zu finden, zwischen Agilität und Ruhe.

FIRE DRILL

Ein junger Ukrainer träumt davon auf einem Containerschiff zu arbeiten und seine Mutter vor dem Krieg in ihrer Heimat zu schützen. Schnell gewöhnt er sich an den harten Bordalltag und findet in der diversen Besatzung Freundschaft und Unterstützung. Doch ein schwerer Fehler, der fast das Leben eines Crewmitglieds fordert, bringt plötzlich alles in Gefahr: seine Stellung innerhalb der Gemeinschaft, seine Zukunftsaussichten und die Hoffnung, seine Mutter in Sicherheit zu bringen.

Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Filmuniversität Babelsberg
Filmkategorie: Kurzfilm
Länge: 20 Minuten
Drehformate: Arri Alexa Mini

Stab

Produktion Cléo Laetitia Campe
Regie Maximilian Villwock
Drehbuch Maximilian Villwock
Kamera Marco Müller
Schnitt Anna-Lena Engelhardt
Tongestaltung Oscar Valentin Zöllner (Sounddesign Supervisor), Eva Perhacova (Sounddesign)
Darsteller:innen Arthur Aliiev (Cadet), John Ramon Bayoneta Duropan (Able Seaman), Robert Gil Loresto Gemora (Able Seaman), Edmark Dela Pena Estuya (Able Seaman)

Falco Seliger
© Sebastian Rau

1986 in Potsdam geboren begann Falco Seliger mit einer Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton in den Babelsberger Studios und schloss ein Bachelor- und Masterstudium in Cinematography an der Filmuniversität KONRAD WOLF an. Seither zeichnete Falco Seliger für eine Vielzahl erfolgreicher Kurz- und Langfilme, die auf diversen Filmfestivals zu sehen waren, für die Bildgestaltung verantwortlich. 2016 wurde der Kurzfilm PALLASSEUM bei den 66. Berlinale Filmfestspielen ausgewählt und lief anschließend auf weiteren, internationalen Filmfestivals. 2019 wurde der Dokumentarfilm LA BESTIA, der mehrere Preisen gewann, auf der IDFA in Amsterdam uraufgeführt und war darüber hinaus auf dem DOK.FEST in München zu sehen. Der Kinodokumentarfilm INVISIBLE DEMONS, für den Falco Seliger ebenso die Bildgestaltung verantwortete, feierte 2021 bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere. GOOD NEWS, für dessen Bildgestaltung Falco Seliger mit dem FIRST STEPS Award 2024 nominiert wurde, feierte 2024 seine Premiere im Spielfilmwettbewerb des Filmfestival Max Ophüls Preis.

Filmografie

Kamera:

2024 GOOD NEWS (Spielfilm)
2022 UNSERE HERZEN, EIN KLANG (Dokumentarfilm)
2021 INVISIBLE DEMONS (Dokumentarfilm)
2019 LA BESTIA (Dokumentarfilm kurz)
2016 PALLASSEUM (Dokumentarfilm kurz)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

Mutig und klug fotografiert Falco Seliger den Spielfilm GOOD NEWS und riskiert dabei die Konfrontation mit den Zuschauenden auf eine Art, die man in der deutschen Filmlandschaft selten erlebt. Radikal ehrlich portraitiert die Kamera hier die manipulative Hauptfigur und schreckt auch nicht davor zurück, illustre Farbklischees außer Acht zu lassen, die einem normalerweise verstärkt dargeboten werden, um das Publikum oberflächlich zu fesseln. Falco Seliger verfolgt ein stringentes Konzept, ohne sich dabei darin selbst zu verlieren. Selten wird das Publikum allein durch die Kameraarbeit so angeregt, sich selbst zu hinterfragen, wie bei GOOD NEWS.

GOOD NEWS

Der Journalist Leo hofft, mit einer Reportage über eine Rebellengruppe in Thailand endlich international den Durchbruch zu schaffen. Sein Freund Mawar hilft ihm dabei, Kontakte vor Ort zu knüpfen. Im Gegenzug verspricht Leo ihm, ihn bei einem Neustart in Deutschland zu unterstützen. Doch als die Redaktion ihm ungefragt den Fotografen Julian zur Seite stellt, verstrickt sich Leo immer tiefer in ein Netz aus Lügen und moralisch fragwürdigen Entscheidungen und bringt damit alle Beteiligten in Gefahr.

Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Abendfüllender Spielfilm
Länge: 75 Minuten
Drehformat: 2K, Digital, Panasonic Varicam, Cinemascope

Stab

Produktion Hannes Schilling, Jost Hering
Regie Hannes Schilling
Drehbuch Ghiath Al Mhitawi, Hannes Schilling
Kamera Falco Seliger
Schnitt Marie Fontanel, Paul Gröbel
Szenenbild Pisuthpak Sukwisit
Tongestaltung Anastasiia Nasonkina (Mischung), Alexander Wolf (Sound Design), Nils Gradlowsky (Dialog-Schnitt)
Musik Lena Radivoj
Darsteller:innen Ilja Stahl (Leo), Sabree Matming (Mawar), Dennis Scheuermann (Julian)

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie „Michael-Ballhaus-Preis“ haben die Bildgestalterinnen Bella Halben und Julia Jalnasow als Vertreterinnen der Spiel– und Dokumentarfilmjury entschieden.