Jonathan B. Behr
© Mona Georgia Müller

Jonathan B. Behr nutzt in seinen Arbeiten Thriller- und Horrorelemente, um sozialkritische Themen und Unterhaltung miteinander zu verbinden. Nach seiner Masterarbeit über „Urängste im Horrorfilm“ studierte er ab 2016 Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg und war anschließend Stipendiat der Baden-Württemberg Stiftung an der UCLA. Für seinen Kurzfilm FOLLOWER, der seine Premiere auf der Berlinale feierte und anschließend bei über 70 Festivals zu sehen war, war Jonathan B. Behr darüber hinaus für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.

Filmografie

Regie:

2024 ANNA – A TALE FOR TOMORROW (mittellang, 40′)
2022 DIGITAL INVESTIGATIONS (Serienpilot, 27′)
2021 ROSEWOOD (mittellang, 37′)
2020 JESSY.ZIP (Webserie, 45′)
2018 FOLLOWER (Kurzfilm, 10′)
2016 FREMDE (Kurzfilm, 16′)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

Das Publikum wird von der ersten Sekunde mit Spannung und Fragen aufgeladen. In großen Bildern folgen wir der Hauptfigur Anna auf der Suche nach Fragen in einer Welt ohne Hoffnung. Doch je tiefer Anna in diese Welt eintaucht, umso mehr konzentrieren sich Drehbuch und Kamera auf sie, bis sie schließlich zu sich selbst findet.
ANNA – A TALE FOR TOMORROW von Jonathan B. Behr erzählt von einer Welt, die erschreckend nah liegt. Durch einen geschickten Schnitt und lebhafte Musik verdichtet sich die Handlung, so dass am Ende doch eine Spur Hoffnung aufkeimt.

ANNA – A TALE FOR TOMORROW

Die 16-jährige Anna wird von albtraumhaften Visionen einer durch Klimakatastrophe und Kriege zerstörten Zukunft geplagt. Sie ist überzeugt, dass die Welt untergeht und dass sie nichts dagegen tun kann. Eines Tages wacht sie auf unerklärliche Weise im Jahr 2082 auf – und ihre schlimmsten Albträume sind wahr geworden.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, Black Mary Films
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 40 Minuten
Drehformat: Sony Venice, 2K

Stab

Produktion Christina Honig, Merle Lola Millingen
Regie Jonathan B. Behr
Drehbuch Maj Weidlich, Simon M. Schulz
Kamera Phillip Müller
Schnitt Felix Karte
Szenenbild Jonathan B. Behr, Nora Balmer
Kostümbild Anika Lara Metzroth
Maskenbild Charlotte Fleck
Tongestaltung George Becker (Sound Supervisor), Max Kersten (Re-Recording Mixer), Marc Landendinger (Sound Design)
Musik Peter Albrecht
Darsteller:innen Hanne Klee Kjølmoen (Anna Nyrud), Tonie Salburg (Nova), Ulrike Johannson (Old Anna), Atheer Adel (Dr. Benjamin), Abel Alechenu (Ahmed), Billey Demirtaş (Morgan), Zoë Valks (Nike), David Zico (Jonas)

Hanieh Bozorgnia
© Mina Amiri

Hanieh Bozorgnia arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Film, Videokunst und Installation. Sie organisiert und kuratiert die BIPoC-Filmreihe cinema coming closer to you, die bewusst die Auseinandersetzung mit Inklusion und Exklusion, Gewalterfahrungen und Kritik gesellschaftlicher Verhältnisse in den Werken marginalisierter Filmschaffender aus Deutschland in den Fokus rückt. Hanieh Bozorgnia ist Mitbegründerin der Film- und Serienproduktionsfirma EYE GOT U FILMS, welche einen klaren antirassistischen und queerfeministischen Ansatz des Filmemachens verfolgt. Die Firma ist Stipendiat des Mediengründerzentrums 2024.

Filmografie

Regie:

2024 BITTER (Spielfilm, 32′)
2023 „Addicts“ (Musikvideo, 3′)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

BITTER ist eine Geschichte in der man Melancholie und Leichtigkeit zur selben Zeit erlebt. Das hängt vor allem mit der hervorragenden, schauspielerischen Leistung von Jasmin Mokhtare zusammen, die das Publikum mit Bravour durch ihre beiden Welten führt: Zum einen durch das Leben in der kleinen Wohnung, die sie mit ihren Eltern teilt und dabei – im Drehbuch einfühlsam erzählt – mehr und mehr über die Vergangenheit ihres Vaters erfährt. Zum anderen durch die Welt draußen, wo sie sich frei bewegen und leben kann. Innerlich zerrissen zwischen den Fragen der Vergangenheit und dem Blick in die Zukunft gelingt es Hanieh Bozorgnia eine Geschichte auf die Leinwand zu bringen, die große Emotionen in kleinen, intimen Bildern erzählt.

BITTER

BITTER erzählt die Geschichte einer dysfunktionalen Familie und ihrer Unfähigkeit zu kommunizieren. Anoush war grade mal fünf Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr aus dem Iran nach Deutschland geflohen sind. Jetzt ist sie 16 Jahre alt und gerade dabei, sich selbst zu finden. Ihre Eltern hingegen haben einen sozialen Abstieg erlebt. Besonders ihrem Vater Puya setzt die Situation zu, und er verfällt zunehmend in Schweigen. Ein Besuch aus dem Iran lässt ihn für einen kurzen Moment aufblühen. Und auch Anoushs Blick auf ihn verändert sich.

Ausbildungsstätte: Kunsthochschule für Medien Köln
Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 32 Minuten
Drehformat: Arri Alexa, 2K

Stab

Produktion Saba Mehdizadeh
Regie Hanieh Bozorgnia
Drehbuch Hanieh Bozorgnia
Kamera Lena Katharina Krause
Schnitt Hamed Mohammadi, Hanieh Bozorgnia
Szenenbild Ella Knopf, Charlotte Kuke
Kostümbild Ráhel Eckstein-Kovács
Maskenbild Johannes Hugendick, Fatima Yamine
Tongestaltung Roman Trost (O-Ton), René Nicklaus (O-Ton), Ralf Schipke (Mischung)
Musik Trace Polly Müller
Darsteller:innen Jasmin Mokhtare (Anoush), Majid Bakhtiari (Puya), Sevil Mokhtare (Maryam)

Thomas Marciano

Thomas Marciano, 1997 in Brixen, Südtiriol, geboren maturierte 2016 am Kunstlyzeum „Giovanni Pascoli“ in Bozen, wo er den Studienzweig für Grafik und Neue Medien besuchte. Nachdem er bei verschiedenen Kurzfilmprojekten als Regisseur mitwirkte, wurde er 2017 in die Filmakadamie Wien aufgenommen, wo er Regie und Tongestaltung studierte. Im September 2023 schloss er das Studium mit dem Bachelor ab. Derzeit lebt Thomas Marciano in Irland, wo er an der IADT (Dún Laoghaire Institute of Art, Design and Technology) ein Erasmusprogramm absolviert und anschließend sein Studium mit dem Master beenden wird.

Filmografie

Regie:

2024 I LIEBER ZANNI (Kurzdokumentarfilm, 29′)
2024 INERTIA (Kurzdokumentarfilm, 26′)
2020 AUDITE (Kurzspielfilm, 11′)

Stand: 22.08.2024

Jurybegründung zur Nominierung:

ECHO von Thomas Marciano führt das Publikum mit all seinen Sinnen in eine Geschichte ein, die in seiner Form außergewöhnlich und mutig ist. Angefangen beim sehr klug eingesetzten Sounddesign bis hin zur detailverliebten Kamera in verschiedenen Farben und Tiefen, rundet die mit Sorgfalt geführte Inszenierung den Film ab. Eine Reise durch ein Wien, welches man in dieser Form noch nicht gesehen hat. Die Suche nach einer anderen Realität, tadellos von Hauptdarstellerin Gemma Vannuzzi umgesetzt, nimmt diese uns mit auf ein Abenteuer, bei dessen Ende wir zwar wieder am Anfang stehen, aber der Nachhall des Echos uns die Augen öffnet.

ECHO

Als Zoe mitten im Wald in eine dunkle Höhle hineinruft, wird tief in ihr ein unbekanntes Gefühl erweckt. Beim Versuch, seiner Quelle nachzuspüren, lässt sie sich intuitiv durch die Nachteindrücke der fremden Stadt treiben, auf der Suche nach einem Echo.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Wien
Produktion: Filmakademie Wien
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 28 Minuten
Drehformat: 4k DCI

Stab

Produktion Elahe Aman
Regie Thomas Marciano
Drehbuch Thomas Marciano
Kamera Benjamin Pieber
Schnitt Isabella Grabner
Szenenbild Verena Gross
Kostümbild Ruth Erharter
Maskenbild Lea Rodler
Tongestaltung Luzia Johow (Set-Tongestaltung), Nikolaus Gehrer (Sound Design), Manuel Grandpierre (Mischung)
Musik Raimund Hepp
Darsteller:innen Gemma Vannuzzi (Zoe), Lisa Kärcher (Medium), Roberta Malizia (Clocharde), Gabriele Mazzoni (Fahrrad-Clique), Josefine Ebner (Fahrrad- Clique), Xavier Weydert (Fahrrad-Clique)

Über die Nominierungen in der Kategorie Mittellanger Spielfilm hat die Spielfilmjury, bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Bella Halben, Banafshe Hourmazdi, Philipp Kreuzer und Hüseyin Tabak entschieden.